1. Bericht von Erich Bichlbauer über den 1. Teil des Segel- Einhandtörns 2006 von KORFU zur Insel PATMOS


Hallo liebe Freunde!

Ich lieg dzt. als einziges Boot auf Pos 37°05,765N, 025°48,225E....es ist die kleine einsame, von Felsen eingerahmte Bucht O. Déndro an der S-Seite der kleinen Insel DONOUSA etwa 15 sm SElich von der Nordspitze der Insel NAXOS. Da gerade ein Gewitter über mich hinwegzieht hab ich genügend Zeit um mich an den Computer zu setzen um mit dem 1.Bericht über meinen Segeltörn 2006 zu beginnen. Aber zuvor möchte ich wie üblich zur besseren Orientierung die Karte mit der – mittlerweile bis zur Insel PATMOS - zurückgelegten Route zeigen:

Reiseroute Erich Bichlbauer
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1.Teilabschnitt der Fahrt der KIRLEKING v. 28.4.-19.5.06 ( 22 Tage ) : 538 sm bzw. ca. 1000 km. Alle nachstehenden Angaben über Windstärken beziehen sich immer auf den „Wahren Wind“ d.h. ohne Berücksichtigung des eigenen Kurses zum Wind bzw. der Schiffsgeschwindigkeit. Anm.: Der Computer macht das in einfacher Weise möglich.

Aber nun zu meinem Bericht:
Endlich auf See.....
Nach Ankunft mit der Olympic Airline auf KORFU am 24.5. verlasse ich am 28.4. mit der KIRLEKING die Gouvia Marina nahe der Stadt Korfu. Für diejenigen die über die KIRLEKING (noch) nicht Bescheid wissen: Sie ist eine Ketsch vom Typ Maramu (13,8m x 4,0m x 2,0m = LxBxT) der franz. AMEL-Weft und wiegt vollbeladen etwa 14,5t (u.a. 1000 L Wasser u. 500 L Diesel). Das Wetter ist kühl, zeitweise regnerisch und fallweise gibt es auch Wind mit etwa 15kn aus SE.

Nach Übernachtung in der Ankerbucht Ioannou üdlich der Stadt Parga (= W-Seite des Festlands), mache ich nach Durchfahrt durch die Drehbrücke nahe der Stadt Lefkas in der nahe gelegenen gut ausgebauten Marina fest.

Die KIRLEKING wird mittels auf Schienen laufendem Slipwagen zu Wasser gelassen Abendstimmung in der Gouvia Marina

Nette Tage mit meinen Freunden aus Salzburg.....
Wie bereits vorher vereinbart treffe ich dort meine Freunde Hanni u. Richard aus Eben im Pongau. Sie sind ebenfalls mit ihrem Boot „IONIO“ unterwegs. Tags darauf machen wir eine Inselrundfahrt mit ihrem Wagen und 2 Tage später treffen wir uns nochmals in Nidri und machen gemeinsam mit ihrer Tochter und deren Verlobten – einem „richtigen“ Kapitän (des Kreuzfahrtschiffes „AIDA“) eine gemütliche Rundfahrt rund um die Insel MEGANISI. Überflüssig zu betonen, dass die Gespräche mit Prem über Kreuzfahrtschiffe und der damit verbundenen Herausforderungen und enormen logistischen Probleme äußerst interessant sind.

Die halb geöffnete Drehbrücke bei Lefkas Die malerische Tranquil Bay vor Nidri

Ein unfreiwilliger Umweltsünder....
Überschattet sind diese netten Tage teilweise durch die Tatsache, dass ich erst in Lefkas feststellen musste, dass ich auf meiner bisherigen Fahrt eine erhebliche Menge an Treibstoff „verloren“ hatte. Zuerst nehme ich an, dass man mir während des Winterlagers den Tank „angezapft“ hatte, aber schließlich finde ich den Fehler. Beim Filterwechsel (was immer in der Werft durchgeführt wird) hatte man die (Wasser-) Ablassschraube am Diesel-Filtergehäuse nicht genügend festgezogen, sodass sich diese während der Fahrt immer mehr gelockert hatte...! Da der Treibstoff dann (unterhalb des Motorgehäuses) direkt im tiefen Bilgebrunnen verschwand und nur fallweise - gemeinsam mit dem Abwasser - von der Bilgepumpe außenbords befördert wurde, war der Fehler für mich nicht leicht zu lokalisieren. Außerdem trat der Treibstoff fast nur bei laufendem Motor aus. Wie dem auch immer sei – ich war unfreiwillig zu einem großen Umweltsünder mutiert.......und hatte dabei noch viel Glück dass dies vom Marina-Personal in Lefkas nicht bemerkt worden war...! Denn, wie ich nachträglich erfahren hatte, ahnden die griechischen Behörden neuerdings Umweltverschmutzung durch drakonische Strafen mit (angeblich) bis zu 30.000,-€ (!).

Hanni u. Richard auf der KIRLEKING Auch Prem (r.) - Kapitän des Kreuzfahrtschiffes
„AIDA“ ist für 1 Tag Gast auf der KIRLEKING

Eine traurige Nachricht.....
Am 4.5. teilte mir Ingrid telefonisch mit, dass Klaus Ginter – ein bekannter österreichischer „Weltumsegler“ – in Venezuela überfallen und angeschossen worden ist! Es musste ihm an Ort und Stelle eine Niere entfernt werden!! Ingrid hatte es in den Österreich-Nachrichten erfahren. Wir kennen Hrn. Ginter persönlich und ich war über diese Nachricht tief betroffen.
Rasche Weiterfahrt nach Süden .....
Nach dem Abschied von meinen Freunden, mache ich mich am 5.5. von der Tranquil-Baybei Nidri auf den Weg nach S um möglichst rasch den S der Peloponnes zu umrunden um dann als erste Insel in der Ägäis die Insel MILOS anzulaufen. Bei fast durchwegs schönem aber großteils
windarmen Wetter fahre ich entlang der W-Küste des Festlandes nach S, durchquere die Einfahrt in den Golf von Patras und weiter geht es südwärts entlang der W-Küste der PELOPONNES.
Nach Übernachtung in Katakolon, wo auch viele Kreuzfahrtschiffe anlegen um ihren Passagieren den Besuch des nahe gelegenen Olympia zu ermöglichen , werfe ich am 7. 5. meinen Anker in der netten und (bei nördlichen Winden) sicheren Bucht von Methoni an der S-Spitze des westlichen Fingers der PELOPONNES.Die eindrucksvolle weit ins Meer hinausgebaute venezianische Festung ist besonders bei schräger Sonneneinstrahlung immer wieder ein besonderer Blickfang.

Die venezianische Festung Methoni von SW Die Bucht vor Methoni (von d. Festung n. E)

Zufälliges Zusammentreffen mit Bekannten aus Wien.....
Am nächsten Tag geht es bei bis zu 25kn Wind von achtern und damit verbunden einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7kn (!), 50sm weiter zur S-Spitze des Mittelfingers (= Halbinsel Mani) der PELOPONNES nach Pto. Kagio. Als ich bei strahlend schönem Wetter in die von Bergen eingerahmte Bucht einlaufe ist mein Erstaunen groß dort ehemalige Bekannte aus Wien (wir hatten uns vor etlichen Jahren in Frankreich erstmals kennen gelernt) mit ihrem Boot „BEWOHIHA“ vom Typ SANTORIN (ebenfalls eine AMEL-Yacht) anzutreffen .Von meinem JAMBO – Anker der sich auch in dem gegebenen „schwierigen Ankergrund“ sofort problemlos „eingräbt“ sind sie beeindruckt und da im Vergleich dazu ihr Bügelanker deutliche Schwächen zeigt

Meine Wiener Freunde... ...und unsere beiden Schiffe in der Bucht von Pto. Kagio

und daher bei den ständig auftretenden heftigen Fallböen nicht entsprechende Sicherheit gewährt beschließen sie spontan ihr Boot ebenfalls baldmöglichst mit einem solchen Anker auszurüsten.
Tags darauf mache ich vormittags einen etwa 3-stündigen Ausflug zum „Todesorakel des Poseidons nahe der S-Spitze der Halbinsel.
Nachmittags segeln wir dann gemeinsam bei schönem achterlichen Wind zur 25sm entfernten Insel
ELAFONISOS – nahe der S-Spitze des östlichen Fingers der PELOPONNES.Nach einem netten Abend auf ihrem Schiff, verabschieden wir uns und sie fahren am nächsten Tag zeitig in der Früh
weiter in Richtung Monemvasia an der E-Seite der PELOPONNES während ich noch einen Tag zu einem Ausflug in den an der N-Seite der Insel gelegenen Hauptort nützte.

Das Kap Tainaron Küste nahe dem Kap Malea Das diesmal „friedliche“ Kap Malea

Ausfall der Selbststeueranlage „auf hoher See“....
Am 11.5. verlasse ich um 0715 meinen Ankerplatz und begebe mich auf die 75sm lange Überfahrt nach MILOS. Das Wetter ist strahlend schön. Auch der vom NAVTEX und auch aus dem Internet
(www.poseidon.ncmr.gr) verfügbare Wetterbericht stimmen einigermaßen und nach Umrundung des diesmal (ausnahmsweise) friedlichen Kap Maleas (= S-Spitze des östlichen P.-Fingers) stellt sich bald darauf S -Wind mit 5-6 Bft ein. Die Windrichtung passt aber der damit verbundene starke Wellengang auf diesem Kurs (Wellen annähernd parallel zur Fahrtrichtung) verlangt meinem Autopilot – aber auch mir (bzw. meinem Magen) - einiges ab. Die sonst unter solchen Verhältnissen obligate Opfergabe an Poseidon bleibt jedoch diesmal aus. Und dann – genau um 1300 geschieht es – ein fürchterliches Grammeln und wild um sich schlagende Segel schrecken mich aus der Kajüte ins Cockpit. Der Autopilot, mein treuer Freund und Helfer, hat seinen Geist aufgegeben und ab diesem Zeitpunkt muss ich 5 Stunden lang – bis zum Eintreffen in der Bucht von Adamas auf MILOS um 1800 - permanent am Ruder bleiben. Leider habe ich meine brave KIRLEKING bis heute nicht dazu bringen können ihren Kurs bei festgelaschtem Ruder auch nur einigermaßen beizubehalten. Aber – offen gesagt – hab ich mir dsbzgl. nie viel Mühe gegeben, da der Autopilot (Autohelm ST 7000) fast immer bestens funktionierte. (Nur einmal hatten wir – d.h. Ingrid und ich dasselbe Problem, als wir nämlich in der Karibik von Grenada zu den Testigos-Inseln unterwegs waren. Aber erstens fuhren wir mit herrlichem Passat im Rücken und außerdem waren wir zu zweit...!).Mein Autohelm hat bzw. hatte nur einen (mir bekannten) technischen Nachteil: In seinen „Innereien“ befindet sich ein etwa handtellergroßes Planetengetriebe dessen äußere Zahnräder aus Metall und das im Zentrum befindliche aus Kunststoff ist. Früher einmal waren alle aus Kunststoff aber ich habe die Äußeren vor etwa 6 Jahren durch Messingräder ersetzt – das innere Rad war damals noch nicht in Metall erhältlich. Zum Glück habe ich mir zwischenzeitlich auch das nun seit etwa 4 Jahren in Messing erhältliche Stirnrad besorgt und vorsorglich in mein umfangreiches Ersatzteillager an Bord integriert. Diese weise Voraussicht hat sich nun gelohnt....!Es kostet mich auf MILOS nun „nur“ 3 Stunden intensiver mit „chirurgischer Präzision“ durchgeführter Arbeit um das Eingeweide meiner Selbststeueranlage wieder in funktionstüchtigen Zustand - aber damit auch verbunden - mein Selbstwertgefühl in gehörige Euphorie zu versetzen.

Die KIRLEKING als einzige S/Y in der weiten Bucht von Adamas auf Milos Blick von Milos n. SW - in die Richtung aus der ich herkam

Ich bleibe 2 volle Tage in der schönen Bucht von Adamas, muss jedoch wegen starkem WSW- Wind verbunden mit Regenschauern, meinen Ankerplatz zeitweise an die S- Seite der weiten Bucht verlegen. Als sich das Wetter wieder normalisiert, mache ich einen schönen mehrstündigen Ausflug zu Fuß nach Plakavon wo ich auch das hochgelegene Kastell erklimme. Die Aussicht ist in der sich langsam dem Horizont nähernden Sonne immer wieder atemberaubend – „vor allem nat. was die KIRLEKING als einziges Segelboot vor Anker in der weiten Bucht von Adamas“ betrifft - und ich mache viele nette Aufnahmen mit meiner neuen Digitalkamera.

Nachstehend ein paar fotografisch festgehaltene Eindrücke von meinem gut 3-stündigen Ausflug von Adamas über Plaka zum Kastell v. MILOS:


Ein zu kurzer Wasserschlauch und ein daraus resultierendes nettes Gespräch mit einer Crew...
Am Sonntag den 14.5. fahre ich bei mäßigem N-Wind in die Vathi-Buchtauf der nahe gelegenen
Insel SIFNOS. Diese ist nicht nur eine von Hügeln eingeschlossene und damit bei praktisch allen Winden sichere Ankerbucht sondern auch eine „perfekte Badebucht“ mit einem fast rundum verlaufenden Sandstrand. Als ich am nächsten Tag die kleine an der N-Seite der Bucht befindliche Kirche mit der Vorgelagerten breiten weißgetünchten Steinmole (s. nachstehendes Foto) besichtige fällt mir ein aus mehreren mit Klebeband mühsam zusammengestückelten Schläuchen zusammengebastelter etwa 80m langer Wasserschlauch auf der von der einzigen an der Mole vertäuten Charteryacht wegführt und wenige Meter vor dem hinter der Kirche befindlichem Wasserhahn „verhungert“ – d.h. diesen nicht mehr erreicht....!
Ich spreche die leicht deprimierte Crew der S/Y an und mache mich erbötig von der KIRLEKING einen Schlauch zu holen um die fehlende Distanz zum heissbegehrten Nass zu überbrücken.
Überflüssig zu erwähnen, dass man darüber begeistert ist! Nachdem dieses technische Problem behoben ist, dauert es aber noch eine gute Stunde bis der Tank aus dem wenig ergiebigen Hahn gefüllt ist und ich verbringe diese Zeit im Kreis der Segler.

In der Vathy Ankerbucht auf Sifnos (die kleine Kirche im Hintergrund) Die sichere u. schöne Bucht nach NE

Dabei erfahre ich, dass sie mit 6 Booten (alle vor Anker in der Bucht) unterwegs sind und einerseits intensives „Skippertraining“ betreiben und andererseits einige von ihnen auch den so genannten „SSK“-Schein machen. Das dringend benötigte Wasser war deshalb notwendig weil man vergessen hatte den Absperrhahn der am Heck angebrachten und nicht ganz dichten Borddusche zu schließen, sodass sich im Lauf der Zeit das kostbare Nass zur Gänze ins Meer verflüchtigte ohne dass das jemandem aufgefallen wäre! Eine gute Lehre für die angehenden Skipper.....!
Als ich am nächsten Morgen um 00900 als erstes Boot die Bucht verlasse werde ich von einigen Booten mit freundlichen Zurufen verabschiedet.

„Sturmfahrt“ nach PAROS.....
„Leider“ stimmt der NAVTEX-Wetterberich wieder einmal voll und ganz und so werde ich – kaum dass ich die Bucht verlassen und das südliche Kap der Insel umrunde – auf meinem Kurs nach Paroikia, der Hauptstadt der Insel PAROS – von stark böigem N-Wind mit bis zu 30kn (im Schnitt etwa 25-28kn) empfangen. Es dauert gut 1 Stunde bis ich die Insel endlich hinter mir lasse und die offene See erreiche wo wenigstens die starken Fallböen etwas nachlassen und nicht mehr so aggressiv sind.
Leider hab ich wieder einmal etwas zu ausgiebig gefrühstückt sodass ich mehrmals knapp daran bin Poseidon (wieder einmal) ein Opfer darzubringen. Ich hoffe nur er zürnt mir künftig nicht dass es auch diesmal ausgeblieben ist...!
Bei mit Schaumkronen bedeckter See laufe ich südlich an den drohend aus den Wellenbergen herausragenden beiden Felsklippen „Nes Pórtes“ vorbei den sicheren Hafen an und versuche mich auch möglichst weit von den in diesem Bereich befindlichen Unterwasser - Felsklippen fernzuhalten. Deutlich kann ich einige davon an der Unterbrechung der Wellenberge und der durch die sich brechenden Wellen verursachten weißen Gischt ausmachen. Als ich gegen 1400 in der weiten, der nordöstlich der Stadt Paroikia vorgelagerten Bucht meinen Anker im völlig ruhigen Wasser fallen lasse, bin ich entsprechend erleichtert.

In PAROIKIA – der Hauptsatdt v. PAROS Aufgang zur Festung

Ich verbringe den nächsten Tag mit „Faulenzen und Schwimmen“ und fahre ca. 5min mit dem Beiboot zwei Mal in die Stadt um einerseits Einkäufe zu erledigen aber andererseits auch um den hier bereits deutlich zunehmenden „Touristenflair“ auf mich einwirken zu lassen. Es klingt zwar paradox aber für mich ist das von Zeit zu Zeit wichtig, damit ich dann – abgeschieden von jeglichem Trubel – mich auf meiner KIRLEKING umso wohler fühle...! Ich habe diese typisch griechische Stadt – abgesehen von ihren z.T. bemerkenswerten Kulturdenkmälern – mit ihren vielen kleinen großteils sauberen Gässchen und weißgetünchten Häusern gern.

Von einem Gewitter auf der Insel DONOUSSA überrascht....
Nachdem ich mich mit frischem Gemüse und Obst – teilweise zu Preisen die einem Wiener Delikatessengeschäft um nichts nachstehen - versorgt habe, lichte ich am 18.5. um 0935 den Anker und mach mich auf den Weg zur rund 40sm entfernten Insel DONOUSSA. Bei mäßigem Wind aus N fahr ich die felsige NW-Küste von PAROS entlang gehe weit draußen an der großen weiten Bucht in der die Stadt Naoussa liegt vorbei um dann weiter auf die N-Spitze der Insel NAXOS zuzuhalten. Da ich auf dieser Route doch größere Strecken an der felsigen Küstenlinie in „Legerwall-Position“ (= Wind Richtung Küste) zurücklegen muss, bin ich über die ruhige Wetterlage sehr froh. Nach erreichen der N-Spitze von NAXOS steuere ich auf SE – Kurs die im S der Insel DONOUSSA gelegene und bei nördlichen Winden sichere von Felsen eingerahmte Ankerbucht O. Déndro an, wo ich um 1520 vor einem kleinen Sandstrand mit einem einzigen Haus vor Anker gehe. Es ist windstill und drückend heiß. Nach einem erfrischenden Bad fahr ich an Land und marschiere auf der weiter zurückversetzten Strasse in den in der nächsten Bucht liegenden etwa 2,5km entfernten Hauptort der Insel. Ich habe jedoch nicht vor in der (offensichtlich) einzigen ziemlich schmierig aussehenden Taverne zu essen. Das ist auch richtig so, denn ziemlich plötzlich zieht von N her über die Insel eine schwarze Gewitterwand auf und ich begebe mich so rasch ich kann zurück zur KIRLEKING. Kaum hab ich diese erreicht und Motor und Dingi an Bord geholt, prasselt auch schon der Regen begleitet von heftigen Windböen herab.

Meine einsame Ankerbucht im S v. Donoussa noch vor dem Gewitter! Kap Illias , der SE-lichste Punkt der Insel Patmos

Ich verkrieche mich in die Kajüte und - wie eingangs erwähnt - nütze ich nun die Zeit um meinen
1.Bericht über meine Reise zu beginnen während die KIRLEKING in den Regenböen heftig an ihrer Ankerkette zerrt.

Kurs auf mein vorläufiges Reiseziel - die Ankerbucht Grikou auf der Insel PATMOS......
Am nächsten Tag – es ist Freitag der 19.5. – hat es wieder aufgeklart. Als ich um 0940 den Anker lichte und knapp 1 Stunde später das südliche Kap der Insel umrunde empfängt mich starker Wind aus N mit bis zu 28kn.Ich bin jedoch darauf vorbereitet und die vor mir liegende offene See hat den Vorteil dass kaum Fallböen wie in Festlandnähe auftreten. Ich nehme Kurs nach NE auf die knapp 40sm entfernte S-Spitze der Insel PATMOS, die ich schon gegen 1530 erreiche, obwohl der Wind im Lauf dieser Überfahrt immer mehr nachgelassen hat und am Ende - wieder einmal – nur ein sehr unangenehmer Wellengang übrig geblieben ist...!

Die schöne Grikou Bucht auf Patmos Das berühmte Johannes – Kloster auf Patmos

Gegen 1600 lasse ich bei völlig ruhigem Wetter in der sonnendurchfluteten romantischen Grikou – Bucht den Anker fallen, nehme ein kühles Bad und begebe mich anschließend in eine am Ufer der Bucht gelegene Taverne.
Ich werde 2 – 3 Tage auf PATMOS bleiben. Diese – für Griechen wegen ihrer umfangreichen religiösen Kulturschätze heilige Insel - zählt für mich u.a. zu den saubersten Inseln der Ägäis. Anschließend werde ich gemächlich auf etwas südlicherer Route meine Reise wieder über MILOS und anschließend wieder rund um den S der Peloponnes nach KORFU zurück, antreten.

Liebe Grüsse,
Erich Bichlbauer

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