In der Zeit von 2008 bis 2010 wurde von der Landessicherheitszentrale Burgenland GmbH ein EU-Projekt, die Sturmwarnanlage am Neusiedler See, erneuert bzw. erweitert. Bei diesem Projekt wurden die Warnleuchten erneuert, die Steuerkästen auf die neue Technik adaptiert und zwei zusätzliche Standorte errichtet.

Die bisherigen Standorte: Mörbisch, Rust, Oggau, Purbach, Breitenbrunn, Neusiedl, Podersdorf, Illmitz

Die neuen Standorte sind: Weiden und Fertörakos

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf € 501.870,--. Davon werden € 426.589,50 von der EU gefördert.

Der Neusiedler See, als einziger Steppensee Mitteleuropas mit einer Nord-Süd-Erstreckung von 36 km und einer Breite von 7 bis 14 km, entwickelt sich zu einem Eldorado für die Wassersportler. Besonders die hervorragenden Windverhältnisse locken nicht nur uns Segler sondern auch Surfer und in letzter Zeit auch immer mehr Kite-Surfer, ihren Sport auf dem Neusiedler See auszuüben.

Die Gefahren des Sees werden von den Sportlern und Urlaubern aufgrund der geringen Wassertiefe unterschätzt. Durch die geringe Wassertiefe und der großen Fläche (ca. 370 km²) entstehen bei Schlechtwetter Wellen von mehr als einem Meter. Diese kurzen Wellen bereiten den Urlaubern und Wassersportlern oft große Probleme. Alljährlich geraten dutzende Segler, Surfer sowie Benutzer von Tret-, Ruder- und Elektrobooten in Lebensgefahr.

Daher wurde im Jahr 1994 an 9 Standorten rund um den See eine Sturmwarnanlage errichtet.

2002 wurde die Anlage modernisiert (neue Steuerungseinheit, Tausch der Funkeinheit, Einbindung in das digitale Bündelfunknetz Burgenland auf TETRA 25 Standard).

2010 wurden, wie o. a., die Warnleuchten erneuert, die Steuerkästen auf die neue Technik adaptiert und 2 zusätzliche Standorte errichtet.

Zwei Blinksignale kommen zur Anwendung:
40mal pro Minute Vorwarnung ab 6 Bft. (Windgeschwindigkeit ab ca. 22 kn u. steigende Tendenz)
90mal pro Minute Sturmwarnung ab 8 Bft. (Windgeschwindigkeit ab ca. 33 kn und steigende Tendenz)

Die Auslösung der einzelnen Signale kann einzeln, in beliebig zusammengestellten Gruppen oder gesamthaft erfolgen. Eine Vorort-Auslösung durch berechtigte und eingeschulte Personen ist im Anlassfall ebenfalls möglich.

Die Fern-Auslösung bzw. Fern-Überwachung erfolgt Rechner unterstützt über die nachstehende Grafikoberfläche.


Sturmwarnanlagen am Neusiedler See

Mit dem Lampentausch wurde die Sichtbarkeit der Lichtsignale wesentlich erhöht. Auf ein Schallsignal wurde verzichtet.

Alte Leuchten: 3-Linsen-Leuchte, Durchmesser 150mm, Höhe 210mm. Halogenlampe 12 Volt/ 55 Watt.
Neue Leuchte: Drehspiegelleuchte, Durchmesser 570mm, Höhe 860mm. Natriumdampflampe 230 Volt/1000 Watt.

Dieses neue Sturmwarnsystem wurde am 25. Mai 2010 offiziell eröffnet. Unter der Anwesenheit und Patronanz des Landeshauptmannes wurden die Anrainergemeinden sowie die Yachtclubs zur Eröffnungsfeier geladen.

Der YCP war durch den Obmann, seinen Stellvertreter sowie den Hafenmeister vertreten.


Wolfgang Hahofer, Helmut Just und Dietmar Gratzl

Um 18:00 Uhr war Treffpunkt in Mörbisch bei der Drescher-Line-Station. Mit dem größten Schiff der Flotte, der „Princess of NeusiedlerSee“, ging die Fahrt für die ca. 50 geladenen Gäste nach Fertörakos. Dort wurde die Warnleuchte besichtigt und technisch erklärt.


Sturmwarnanlage Fertörakos Sturmwarnanlage Fertörakos
Sturmwarnanlage Fertörakos

Daraufhin steuerte das Schiff die Seemitte an. Zu diesem Zeitpunkt brachte ein weiteres Schiff der Drescher-Line Landeshauptmann Niessl, der es sich nicht nehmen ließ, trotz Wahlkampf-Stress persönlich zu kommen, an Bord.

Landeshauptmann Niessl
Landeshauptmann Niessl bei seiner Ansprache

Als er nun anwesend war, wurden alle elf Warnleuchten in der Reihenfolge des Uhrzeigers als Probelauf eingeschalten.
Bei einem sehr guten Schiffs-Buffet mit erlesenen Weinen fand der Abend einen geselligen Ausklang.

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